Saatzucht Steinach

Unsere Züchtung

ZUCHTFORTSCHRITT

IST UNSER ANTRIEB

In der SAATZUCHT STEINACH züchten wir seit über 100 Jahren Gräser und sind damit weltweit eines der ältesten Unternehmen der Futterpflanzenzüchtung.

Insgesamt werden 27 Arten in verschiedenen Zuchtprogrammen an den zwei Standorten STEINACH und BOCKSEE bearbeitet. Die Mehrzahl der von uns bearbeiteten Arten sind Fremdbefruchter, deshalb sind die Zuchtprogramme sinnvollerweise zwischen den beiden Zuchtstandorten räumlich getrennt. Insgesamt bewirtschaften unsere Züchter 76 ha Zuchtgartenfläche, das entspricht einer jährlichen Anzahl von etwa 40.000 Parzellen zuzüglich Einzelpflanzenanlagen und Vorvermehrungen. Beide Standorte sind mit Klimakammern, Gewächshäusern und Laboreinrichtungen ausgestattet.

Die SAATZUCHT STEINACH verfügt über rund 100 im In- und Ausland vertriebsfähige Sorten.

UNSERE GRÄSERZÜCHTUNG

Ertragreiche Futterpflanzen und wertvolle Rasengräser

Gräser sind sehr vielfältig nutzbare Pflanzen. Auf dem Grünland und im Feldfutterbau liefern Sie Energie, Eiweiß, und andere wertvolle Inhaltsstoffe. Richtig bewirtschaftet, lässt sich auf einem Hektar Grünland doppelt so viel Eiweiß produzieren wie auf einem Hektar Sojabohnen. Nur Wiederkäuer sind in der Lage, Gras in Milch und Fleisch zu verwerten. Daraus resultieren unsere Zuchtziele: frohwüchsige, ertragreiche und ausdauernde Gräser, die krankheitsresistent sind und über einen hohen Futterwert verfügen. Unsere Hoch-Zucker-Gräser (HZG) sind dafür ein gutes Beispiel. Schwerpunkte unserer Zuchtarbeit liegen auf den marktbedeutenden Arten der Weidelgräser, Wiesenschwingel und Wiesenrispe. Lokal wichtige Arten wie Glatt- und Goldhafer, Wiesenfuchsschwanz und Knaulgras werden ebenfalls bearbeitet.
Die Zuchtziele der Rasengräser muten fast gegensätzlich an: geringe Massebildung und langsamer Wuchs. Aber auch hier sind Gesundheit und Narbendichte gefragt. Für Rasenmischungen der gemäßigten Breiten sind 12-15 Arten bedeutsam. Davon stehen sieben Arten in unseren Zuchtgärten. Hervorzuheben sind die leistungsstarken Loretta-Rasenweidelgräser und die viel beachteten Sorten der Lägerrispe.

UNSERE LEGUMINOSENZÜCHTUNG

Schmetterlingsblütler als regionaler Eiweißlieferant

Leguminosen leben in Symbiose mit stickstoffbindenden Wurzelbakterien. Gemeinsam überführen sie atomaren Luftstickstoff in organisch gebundenen Stickstoff. Sie steigern die Fruchtbarkeit des Bodens und liefern ein ernährungsphysiologisch sehr hochwertiges, eiweiß- und mineralstoffreiches Erntegut. sinkender Ressourcen an fossiler Energie werden die Leguminosen unverzichtbar für die Ernährungssicherung.
Wir haben Blaue Süßlupinen, Luzerne, Rot- und Weißklee im Programm. Blaue Süßlupinen werden auch als Soja des Nordens bezeichnet. Robust und anspruchslos liefern sie ein eiweißreiches Korn. Neben der Tierfütterung interessiert ihr biofunktionales Eiweiß zunehmend in der Erzeugung von neuen pflanzenbasierten Lebensmitteln. Weißklee ist die wichtigste Leguminose des Dauergrünlandes. Rotklee und Luzerne runden als König und Königin des Ackerfutterbaues unsere Züchtung ab.

UNSERE ZWISCHENFRUCHTZÜCHTUNG

Die Multitalente des Ackerbaus

Als Zwischenfrucht bezeichnet man den Anbau von Pflanzen zwischen zwei Hauptfrüchten. Zwischenfrüchte müssen schnell keimen, um die ihnen zur Verfügung stehende kurze Wachstumszeit optimal nutzen zu können. Einfluss und Nutzung der Zwischenfrüchte sind vielschichtig: Bodenverbesserung und -gesundung, Nährstoffbindung, Erosionsschutz, Futterproduktion, Biogassubstrat und Bienenweide.
Unser Augenmerk liegt bei den Sommerzwischenfrüchten auf Senf, Ölrettich, Phazelie und Serradella. Resistente Sorten können den Befall mit pflanzenschädlichen Fadenwürmern (Nematoden) verringern. Frohwüchsigkeit, ein großes Wurzelsystem und späte Blühte sind von Vorteil.

Bei der Getreidezüchtung haben wir uns auf die Grünschnittroggenzüchtung spezialisiert. Der Kornertrag steht dabei weniger im Fokus. Die Nutzung erfolgt im Winterzwischenfruchtanbau. Neben Grünland und Mais ist Grünschnittroggen eine der wichtigsten Pflanzen in der Biogasproduktion. Spätsaatverträglichkeit, schnelle Massebildung im zeitigen Frühjahr und hohe Trockenmasse-Erträge sind wünschenswerte Eigenschaften.

UNSERE FORSCHUNGSPROJEKTE

Von der Idee zum Zuchterfolg

In der Forschung und Entwicklung pflegen wir intensive Kontakte zu in- und ausländischen Hochschulen, öffentlichen Forschungseinrichtungen, privaten Dienstleistern und anderen Züchterhäusern. Einerseits haben wir dadurch Zugang zu sehr interessanten Quellen, welche die genetische Vielfalt unseres Zuchtmaterials sicherstellen. Andererseits können wir damit hocheffiziente Prüfverfahren entwickeln, mit denen unsere Zuchtstämme auf wichtige Eigenschaften getestet werden. In der Züchtungsforschung sind wir in der Gesellschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung (GFP) organisiert. Sie initiiert und koordiniert Gemeinschafts-Forschungsprojekte im vorwettbewerblichen Bereich. Direkte Kontakte zu verschiedenen Forschungseinrichtungen erlauben uns aber auch unternehmensspezifische Fragen in bilateralen Projekten zu klären.

Unsere Sorten